Elias Sentob

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Die beiden jüngsten im Rheinberger Rat

Elias Sentob ist seit August 19 Jahre alt und gehört der FDP an. Niels Awater ist genau ein Jahr älter als Elias und bei den Grünen. Trotz unterschiedlicher Parteizugehörigkeit gibt es erstaunlich viele Gemeinsamkeiten zwischen den beiden.

Niels Awater und Elias Sentob

Elias Sentob ist seit August 19 Jahre alt und gehört der FDP an. Niels Awater ist genau ein Jahr älter als Elias und bei den Grünen. Trotz unterschiedlicher Parteizugehörigkeit gibt es erstaunlich viele Gemeinsamkeiten zwischen den beiden. Eine davon ist, dass beide für eine jüngere Kommunalpolitik werben wollen. Wenn an Schulen zu wenig dafür getan werde, dass Jugendliche den Weg in die Politik finden, dann müsse eben der Rat den Weg dorthin ebnen, finden sie. „Das ist wichtig“, lautet ihre Überzeugung.

Elias Sentob wurde in Xanten geboren, Niels Awater in Moers. Beide sind aber schon ihr ganzes Leben in Rheinberg zu Hause. Beide in Ortsteilen: der jüngere wohnt in Budberg, der etwas ältere in Borth. Beide haben ihr Abitur am Amplonius-Gymnasium gebaut, beide mit einem Einser-Schnitt. Awater vor einem Jahr sogar mit 1,0, Sentob vor zwei Jahren dafür schon mit 16, weil er die zweite Klasse übersprungen hat. Beide hatten Chemie als Leistungskurs und studieren jetzt Chemie. Der Grüne in Essen, der Liberale in Düsseldorf. Wirtschaftschemie, um genau zu sein. Weil es das nicht als ein Fach gibt, arbeitet Elias an zwei Bachelor-Prüfungen parallel. Eine in Wirtschaft, eine in Chemie. Danach werde er sich wohl verstärkt auf Wirtschaft verlegen, schätzt er. Niels überlegt, auf ein anderes Studienfach zu wechseln – eventuell Architektur.

Ach so: Gemeinsame Hobbys haben sie übrigens nicht. Elias stammt aus einem sehr musikalischen Elternhaus, er spielt Klavier, Geige und Posaune. Dafür hat er es nicht so sehr mit Sport. Er liebt Fußball, sei aber ein schlechter Spieler, stapelt er tief. Anders Niels: Bei ihm kommen offenbar eher die schrägen Töne beim Musizieren hervor, dafür ist er sportlich. Viele Jahre ist er in der DRK-Wasserwacht in Rheinberg geschwommen.

Noch eine Gemeinsamkeit: Ihr Interesse an Politik entwickelten sie in der Schule. „Ich habe mich irgendwann gefragt, wo man sich engagieren kann“, erzählt der Budberger. „Und dann habe ich gegoogelt.“ Die CDU sei für ihn von vorne herein ausgeschieden. Für die Grünen habe er Sympathien gehabt, doch hätten die auf ihn einen zu unorganisierten Eindruck gemacht. Und bei der SPD-Jugend habe ihm nicht gefallen, dass sie sich Jungsozialisten nennen und nicht etwa Jung-Sozialdemokraten. Übrig blieb die FDP. Elias Sentob: „Ich fand gut, dass man zu den Jung-Liberalen einfach als Interessent gehen konnte, ohne gleich Mitglied werden zu müssen.“ Fortan mischte er dort mit – auch deshalb, weil die liberale Jugend ein eigener, von der Mutterpartei unabhängiger Verein sei. 2017, mit 16 Jahren, trat er in die FDP ein.

Bekannte Klischees seien ihm begegnet, berichtet Sentob: Guter Schüler, Wirtschaftsstudent und dann in der FDP – da sahen manche ihre Vorurteile bestätigt. Aber so einfach sei das nicht. Elias Sentob sieht seine Partei auch nicht als Partei für Eliten und Besserverdienende – bestenfalls als Partei für Menschen, die leistungsorientiert denken und handeln. Der 19-Jährige: „Europäisch und international, marktwirtschaftlich, liberal und progressiv – das seien Aspekte, „die noch keine Ideologie ausmachen, aber eine Tendenz“. Und das gefalle ihm. Die Grünen verteufelt der FDP-Youngster keinesfalls. „Die beschließen viele gute Sachen, aber dann kommt an irgendeinem Punkt eine für mich oft nicht nachvollziehbare Radikalforderung.“ Für Niels Awater war schnell klar, dass sein Weg zu den Grünen führen würde. „Ich interessiere mich sehr für Umweltthemen und Klimaschutz. Das steht auch bei der FDP im Wahlprogramm, aber ich wollte dann lieber das Original nehmen.“ An der FDP in Rheinberg gefalle ihm zum Beispiel, dass sie für die Legalisierung von Cannabis sei. „Dagegen würde sich meine Fraktion nicht stellen“, sagt der Borther. Auf Ortsebene, so habe er festgestellt,  seien die Wahlprogramme von Grünen und FDP zu 80 Prozent deckungsgleich.

Auf die Arbeit im Rat freuen sich Niels Awater und Elias Sentob sehr. Themen, die angepackt werden müssen, gebe es genug – auch da sind sich die beiden einig.

Info:

Schwerpunkte I Elias Sentob würde sich gerne im Schulausschuss, im Jugendhilfeausschuss und im Ausschuss für Soziales, Familien und Senioren engagieren. Endgültig sei das aber noch nicht geklärt.

Schwerpunkte II Niels Awater war bereits als Sachkundiger Bürger im Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss. Dort würde er gerne weiterarbeiten, ebenso im Schul- und im Jugendhilfeausschuss.